Bericht Auftaktveranstaltung Streuobstwiesen

Auftaktveranstaltung zu ‚Albverein für Artenvielfalt‘ am 1. April

Nicht unbedingt das beste Wetter hatte der Donau-Blau-Gau (DBG) zum Auftakt einer ganzen Serie von Veranstaltungen rund um die Streuobstwiese erwischt. Bei Wind und Regen waren aber die Plätze in der Weidacher Hütte bis auf den letzten Platz besetzt, als das Leitungsteam Ursula Geister, Wilfried Sipitzki und Volker Korte die Auftaktveranstaltung ‚Albverein für Artenvielfalt‘ eröffneten und die Ziele der Aktion vorstellte. Ziel sei, so Geister, der Erhalt von gefährdeten Streuobstwiesen und damit der Erhalt eines wichtigen Stückes Biodiversität.
Karlheinz Glöggler, ehemals leitender Beamter der Unteren Naturschutzbehörde des Alb-Donau-Kreises hielt einen Vortrag über die Entstehung und die Funktion von Streuobstwiesen und deren Pflege. Besonders wichtig für die praktische Naturschutzarbeit waren die Hinweise, wie gesamtstaatliche und Landesinstitutionen die Arbeit in den Streuobstwiesen fördern. Christian Hajduk, Naturschutzwart des Donau-Blau-Gaus, begründete in seinem Vortrag, warum Streuobstwiesen für die Artenvielfalt so wichtig sind. Er appellierte an die Zuhörer, neue, hochwertige Produkte von unseren Streuobstwiesen zu entwickeln, um der Bewirtschaftung dieser Flächen endlich wieder eine tragfähige wirtschaftliche Grundlage zu geben.

Im Anschluss an diesen Auftakt fand noch eine Ehrung von Willi Siehler, der im August 2022 90-jährig verstorben ist, statt. Dazu wurde auf dem Grund der Weidacher Hütte ein Speierling gepflanzt. Zahlreiche Vertreter der Ortsgruppen wohnten der würdigen und bewegenden Zeremonie bei.
„Wir möchten heute unserem verstorbenen Vereinskameraden Willi Siehler, dem Ehrenmitglied des Albvereins und der Ortsgruppe Blaubeuren, ein bleibendes Zeichen der Erinnerung bei der Weidacher Hütte setzen.“ mit diesen Worten begann Gerburg Buck von der Ortsgruppe Blaubeuren einen bewegenden Rückblick auf das lange und intensive Arbeitsleben, das Willi Siehler mit dem Albverein, dem Donau-Blau-Gau und seiner Ortsgruppe Blaubeuren verbindet. Siehler sei, so Gerburg Buck, 1952 im Alter von 20 Jahren in den Albverein eingetreten. Schon bald habe er Verantwortung in der Jugendgruppe übernommen. Neben Wandern, Singen und Volkstanz organisierte er mehrtägige Wanderungen und Ausflüge mit den Fahrrädern, zum Beispiel zum Höchsten und an den Bodensee. Das waren zur damaligen Zeit völlig neue Angebote für Jugendliche. Bald wurde sein Talent entdeckt. Siehler wurde erst zum Gaujugendwart berufen, bald darauf übernahm er das Amt eines stellvertretenden Hauptjugendwarts. 1964 bis 1984 war Siehler Hauptwanderwart des Schwäbischen Albvereins. Es wird berichtet, dass er mehr als 80 Lehrgänge für angehende Wanderführer durchgeführt habe, nach einem Konzept, das er selbst entwickelt hat. Aufgrund dieser und vieler weiterer Verdienste war er bis ins hohe Alter Ehrenmitglied des Vereins. Als Freund und Förderer der Weidacher Hütte genoss er bis zu seinem Tode im August 2022 hohes Ansehen. Wir werden sein Andenken auch weiterhin in Ehren halten.
Dafür steht dieser Speierling.

Speierling
Ein Baum zur Erinnerung

Gedenkstein
...und ein Gedenkstein

Kurt Högerle/Ursula Geister (Bilder), 30. April 2023

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